Rund 100 Interessierte bei Synodalversammlung im Pastoralen Raum Sankt Goar: Kirche gemeinschaftlich gestalten
Voneinander lernen, sich austauschen und vernetzen und dabei so konkret wie möglich werden – so haben die Ziele der ersten Synodalversammlung im Pastoralen Raum (PastR) Sankt Goar am Samstagvormittag (9. November) gelautet. An mehr als 20 Ständen in der Rheinfelshalle in St. Goar präsentierten Institutionen, Verbände und Vereine und Orte von Kirche bei einem „Markt der Möglichkeiten“ rund 100 Interessierten ihre Angebote. Zudem wurden weitere Mitglieder in den Rat des PastR gewählt, der über die pastoralen und
seelsorglichen Schwerpunkte mitentschiedet. Neben Zuhören, Vernetzen und Austausch sei bei dieser Premiere für die katholische Kirche im Bereich St. Goar wichtig, „möglichst konkrete Themen, Projekte und Fragen als Aufgaben überreicht zu bekommen und diese mit dem Rat des Pastoralen Raums anzugehen“, erklärt Dekan Joachim Fey, der gemeinsam mit Claudia Lang und Tobias Petry das Leitungsteam des PastR bildet. Um konkretes Handeln geht es auch Adrian Ritt. Er ist Vorsitzender des Rats des PastR Sankt Goar, der sich aus Delegierten der Pfarreien bzw. der Pfarreiengemeinschaft, aus Entsandten der Synodalversammlung, dem Leitungsteam, einem Mitglied des Caritasverbands und berufenen Mitgliedern zusammensetzt. Ritt ist seit mehr als 20 Jahren in diversen kirchlichen Gremien ehrenamtlich aktiv. „Ich habe mir gut überlegt, ob ich mich im Rat engagiere“, gibt er zu. „Doch die neue Struktur ist eine spannende Herausforderung“, in der er gerne Verantwortung übernehme. Verantwortung übernimmt auch Beatrix Bock. Die stellvertretende Vorsitzende wirbt dafür, sich in diesem neuen Gremium, das seit einem Jahr besteht, einzubringen. „Jetzt haben wir die Chance, Kirche als Gemeinschaft neu zu gestalten, dass sollten wir nutzen. Denn durch den Rat haben wir die konkrete Möglichkeit zu gestalten.“ In den Rat des PastR wurden im Rahmen der Synodalversammlung zwei weitere Mitglieder gewählt: Mit Mechthild Sabel und Dieter Christ besteht der Rat nun aus zwölf Personen.
„Der Grundgedanke dieser Versammlungsart besteht darin, Kirche nicht von oben he zudenken, sondern von den Menschen, die vor Ort ihren Glauben leben und so Kirche erfahrbar machen“, erklärt Tobias Petry. Daher seien diverse Institutionen und Orte von Kirche eingeladen worden, um ihre Angebote zu präsentieren. Petra Kollmar informiert an einem „Marktstand“ über das Angebot „Wandern plus“. Durchschnittlich nähmen 20 Personen an den geführten Wanderungen mitsamt Impulsen teil. „Das sind nicht ausschließlich Kirchgänger, sondern es geht den Menschen um Begegnung und um Gespräche“, berichtet die Gemeindereferentin an einem Stehtisch dem interessierten Wilfried König. „Meine Frau und ich gehen regelmäßig wandern“, berichtet König, der sich im örtlichen Verwaltungsrat engagiert und daher zur Synodalversammlung gekommen war. „Das ist für mich ein neues Format. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt, aber es ist gut investierte Zeit“, resümiert der Oberweseler. Neben dem Stand zu „Wandern plus“ informiert Hermann Schmitt über die Arbeit der Bopparder Jugendbegegnungsstätte St. Michael (JBS), die sich in kirchlicher Trägerschaft befindet: „Mir ist es wichtig, dass die Leute mitbekommen, dass etwas für Jugendliche getan wird.“ Ursula Ritt stellt ein paar Meter weiter die
ökumenische Notfallseelsorge vor. „Wir sind für die Seele des Menschen da, der sich in einer außergewöhnlichen Notsituation befindet“, erklärt die gelernte Krankenschwester. „Menschen brauchen Menschen“, ist sie sich sicher und engagiert sich daher seit vier Jahren ehrenamtlich in diesem Dienst. Weitere „Marktstände“ wie der Katholischen Erwachsenenbildung, der solidarischen Flüchtlingsarbeit, der Kirchenmusik, von Kitas, Büchereien und der Caritas zeigen das vielfältige kirchliche Angebot im PastR Sankt Goar. Im kommenden Jahr findet die nächste Synodalversammlung statt. Die Premiere sei schon einmal vielversprechend gewesen, so Lang. „Wir sind sehr froh, über die vielen Interessierten, die gekommen sind und sich eingebracht haben und dies auch weiterhin tun werden.“